F3G - Regeln

Nach langer Corona Pause hatten wir 2021 und 2022 insgesamt 6 F3G Wettbewerbe. In diesen hat sich gezeigt, das wir mit F3G eine spannende, herausfordernde und interessante neue Modellflug-Klasse geschaffen haben. 

Es hat sich aber auch gezeigt das im Reglement einige Punkte verbessert und transparenter formuliert werden sollten. Noch einmal ein großes Dankeschön an all den Input von den vielen F3G Piloten.

Für 2023 stehen daher nachfolgende Regelanpassungen hinsichtlich F3G an. Diese sind bereits vom CIAM Technical Committe positiv entschiedenen worden. Jetzt muss noch das CIAM Plenary Meeting am 1. April 2023 entscheiden, damit diese offiziell in den F3G Regeln 2023 auf- und übernommen werden.


Einführung

Das offizielle und aktuelle Reglement ist bei der FAI unter dem Link Volume F3 Radio Control Soaring Model Aircraft zu finden. 

Da es in Englisch und etwas sperrig zu lesen ist versuche ich nachfolgend die wesentlichen Regeln und die aktuell vorhandenen Erfahrungen zu beschreiben.

Ich beschränke mich bei den Erklärungen auf die wesentlichen Inhalte des offiziellen Regelwerkes. Es gibt dort noch die ein oder andere Feinheit, welche aber für den Einstieg und die Teilnahme an F3G keine wesentliche Rolle spielt. Am Besten ist es meiner Meinung nach sowieso direkt bei einem F3G Wettbewerb mitzumachen oder zuzuschauen und mit den Piloten zu sprechen


Hintergrund & Zielsetzung

F3G ist als Ergänzung, der seit fast 50 Jahren erfolgreichen, Klasse F3B entstanden. Dabei sollte das bewährte F3B Reglement an den Einsatz eines normierten, zeitgemäßen Elektro-Antriebs angepasst werden.

Leser mit Erfahrung in F3B werden die sehr enge Verwandtschaft der beiden Klassen erkennen.


Der Kern von F3G ist, mit ein und demselben Modell drei verschiedene, sehr unterschiedliche Flugaufgaben

 


möglichst optimal, im Vergleich zu den Wettbewerbern,  zu erfüllen.


Vom Modell und Piloten werden gleichermaßen sehr gute Allround Eigenschaft gefordert um in allen drei Aufgaben Top Leistungen zu erbringen.

Rahmenbedingungen

Runde & Aufgaben


Eine Runde besteht immer aus einer vollständigen Abfolge von Zeit-, Strecken- und Geschwindigkeits-Flug. Wobei die individuellen Aufgaben als eigenständige Flüge mit Start und Landung durchgeführt werden.


Im Rahmen von Wettbewerben werden in der Regel, abhängig vom Wetter, 3 Runden geflogen, so daß jeder Pilot auf mindestens 9 Flüge - 3 x Geschwindigkeits-, 3 x Strecken-, 3 x Zeit-Flug - kommt.


Innerhalb einer Runde muss vom Piloten das selbe Modell eingesetzt werden. Dazu wird das Modell, bzw. weitere Ersatzmodelle, vor dem Wettbewerb markiert um sicherzustellen das keine Teile während einer Runde getauscht werden.


Definition “Modell”


Ein Modell besteht dabei aus Rumpf, Flügel, Leitwerke, Verbinder, Kabinenhaube und 3 Satz Batterien. Beschädigte Luftschrauben und Spinner dürfen zwischen den Aufgaben ersetzt werden.


Falls ein Modell während einer Runde beschädigt wird, muss der Pilot dies reparieren um die noch verbliebenen Aufgaben der Runde zu fliegen.


Der Wechsel auf ein anderes (Ersatz-) Modell ist nur erlaubt



Welche Veränderungen dürfen dann an dem Modell zwischen den Aufgaben vorgenommen werden. Hier ist das Reglement eindeutig.



Telemetrie


Wie auch in vielen anderen Klassen ist Telemetrie nicht erlaubt. Einzig die Übertragung der Spannung der Empfängerstromversorgung und Empfangsqualität ist möglich.


Der Einsatz von “Kreiseln” oder anderen Einrichtungen welche direkt, ohne Einwirkung des Piloten, steuernd in den Flug eingreifen ist ebenfalls nicht erlaubt.



Rahmen- und Arbeitszeit


Ist es schon herausfordernd mit dem selben Modell drei sehr unterschiedliche Aufgaben zu meistern, so bietet das F3G Reglement (wie bereits bei F3B bewährt) mit der Rahmen- und Arbeitszeit noch eine taktische Würze für die Piloten und deren Helfer.


Jede Aufgabe hat eine definierte Rahmenzeit in der die Aufgabe geflogen werden sollte

Zeitflug = Rahmenzeit 12 Minuten

Streckenflug = Rahmenzeit 7 Minuten

Geschwindigkeitsflug = Rahmenzeit 4 Minuten


Die Rahmenzeit wird vom Veranstalter gestartet und deren Start und Ende akustisch signalisiert.


Die Aufgabenzeit ist der zeitliche Rahmen in dem die Flugaufgabe gewertet wird. Dies sind

Zeitflug = 10 Minuten

Streckenflug = 4 Minuten


Für den Geschwindigkeitsflug gibt es keine Aufgabenzeit. Er beginnt mit Einflug an der A-Linie der Meßstrecke und muss spätestens 4 Minuten nach Beginn der Rahmenzeit mit dem Ausflug an der A-Linie beendet sein, ansonsten erfolgt keine Wertung.


Für den Strecken- und Zeit-Flug dürfen innerhalb der Rahmenzeit beliebig viele Versuche durch den Piloten erfolgen.


Es werden nur Leistungen, welche innerhalb der Rahmenzeit erflogen werden gewertet.


Das klingt jetzt Alles komplizierter als es wirklich ist. Dabei bietet die Kombination aus Rahmen- und Aufgabenzeit sehr spannende und interessante taktische Möglichkeiten und Entscheidungen für den Piloten.



Gruppenbezogene Wertung


Die Bewertung der Leistung eines Piloten im Zeit- und Strecken-Flug erfolgt immer bezogen auf die Piloten-Gruppe die mit ihm zur gleichen Zeit die Aufgabe geflogen haben.

Diese gruppenbezogene Wertung reduziert auch den Einfluss des Wetters da alle Piloten einer Gruppe innerhalb desselben Zeitfensters (Rahmenzeit) fliegen können und müssen.


Eine Streckenflug-Gruppe besteht in der Regel aus 4-5 Piloten. Beim Zeitflug fliegen bis zu 10 Piloten gleichzeitig.


Die Leistungen der Piloten innerhalb einer Gruppe werden auf 1000 Punkte normiert damit diese zwischen den Gruppen vergleichbar sind.


Nehmen wir als Beispiel zwei Streckenflug Gruppen. 

In der ersten Gruppe fliegt der beste Pilot 20 Strecken und erhält damit 1000 Punkte. In der zweiten Gruppe ist die maximale Streckenanzahl 11 und der beste Pilot erhält mit diesen 11 Strecken auch die maximalen 1000 Punkte. Bei Streckengleichstand erhalten diese Piloten die gleiche Punktzahl. Die weiteren Piloten innerhalb der jeweiligen Gruppe erhalten prozentual, abhängig von den von Ihnen geflogenen Strecken, weniger Punkte.



Die Zusammensetzung der Gruppen werden zwischen den Runden gewechselt damit verschiedene Piloten innerhalb einer Gruppe gegeneinander antreten müssen.

(Quelle: Hans-Peter Gölz) 

Zeitflug

Der F3G Zeitflug weist die größten Abweichungen zu F3B auf und lehnt sich stark an F5J an um diesen spannend zu gestalten.


Das Ziel ist es möglichst genau 10 Minuten (600 Sekunden) zu fliegen und den Flug mit einer präzisen Landung an einem zugewiesenen Landepunkt abzuschließen.


Eine Zeitflug-Gruppe besteht laut Reglement aus mindestens 5 Piloten. In der Praxis werden bei entsprechender Teilnehmerzahl Gruppen von 10 Piloten geflogen.


Die Flugzeit startet mit dem Einschalten des Motors und Endet mit dem Stillstand des Modells. Sogenannte “Stecklandungen” sind theoretisch erlaubt. Angesichts der wahrscheinlichen Schäden und Kosten für kaputte Luftschrauben, Spinner und evtl. Motoren, wird wohl kein Pilot bei F3G eine Stecklandung riskieren.


Jede Sekunde Flugzeit ergibt einen Punkt. Bei Überschreitung der 600 Sekunden wird je Sekunde ein Punkt abgezogen.


Wird die Flugzeit von 630 Sekunden überschritten dann werden keine Landepunkte vergeben. 

Wird die Rahmenzeit von 12 Minuten überschritten dann zählt nur die bis dahin angefallene Flugzeit und es werden keine Landepunkte vergeben.


Für die Ziellandung werden abhängig vom Abstand zum Landepunkt Punkte vergeben



Von den Punkten für Flugzeit und Landung wird die sogenannte Start-Höhe abgezogen. Bis 250 Meter Höhe werden je Höhenmeter 0,5 Punkte abgezogen. Ab 250 Meter sind es 3 Punkte je Höhenmeter.


Mit der Festlegung dass als Start-Höhe die maximale Höhe zwischen dem Loslassen des Modells und 10 Sekunden nach dem Ausschalten des Motors ist, wird verhindert, dass durch entsprechende Flugmanöver ein Vorteil bezüglich der Start-Höhe erzielt werden kann. 


In der Praxis wird wohl kein Pilot bewusst über 250 Meter steigen, da der Malus des Punktabzuges darüber hinaus zu groß ist.


Im Wettbewerb muss der Pilot mit Hilfe seiner Helfer sehr gut einschätzen bis zu welcher Höhe er mit Hilfe des Elektro-Motors steigen will/muss um die 10 Minuten zu fliegen.


Wird der Steigflug in geringer Höhe beendet so erfolgt ein geringere Punktabzug aber es besteht das Risiko, dass das Modell frühzeitig landen muss, was wiederum eine geringere Punktzahl bedeutet.


Steigt das Modell zu hoch sind die 10 Minuten wahrscheinlich problemlos zu erfliegen, es erfolgt aber wegen der größeren Starthöhe ein höherer Punktabzug.


Die Dokumentation der Start-Höhe erfolgt über den Logger und dessen Display. Es ist nicht erlaubt den Logger zu benutzen um bei einer bestimmten Höhe den Motor automatisch abzuschalten.


Die Rahmenzeit für den Zeitflug beträgt 12 Minuten.


Innerhalb der Rahmenzeit kann der Pilot beliebig viele Starts unternehmen. Dabei muss der Logger vor dem erneuten Start zurückgesetzt werden.


Der jeweils letzte Versuch wird gewertet.

(Quelle: Hans-Peter Gölz) 

Streckenflug

Der F3G Streckenflug ist sehr eng an F3B angelehnt. Es geht dabei möglichst oft, innerhalb der Arbeitszeit von 4 Minuten, eine 150 Meter Strecke abzufliegen.


Für F3G wurden zusätzliche Regeln eingeführt um der Natur des Elektro-Antriebs Rechnung zu tragen.

So darf der Einflug und damit der Beginn des Streckenfluges, erst 40 Sekunden nach dem Start des Elektro-Antriebs erfolgen. Damit soll verhindert werden, dass das Modell vor dem Einflug mit dem Antrieb beschleunigt wird.


Falls der Einflug früher (<40 Sekunden) erfolgt gibt es 300 Strafpunkte.

In der Regel stoppt der Helfer des Piloten die Zeit und gibt dem Piloten Feedback wann der Einflug erfolgen darf oder man benutzt eine Sprachansage/-stoppuhr im Sender welche ab dem Motorstart die Zeit ansagt.


Fliegt der Pilot mit laufendem Motor in die Strecke ein, dann ist der Flug Null.


Um ein möglichst gutes Gleiten des Modells zu erreichen wird  für den Streckenflug mittels Ballast das Gewicht erhöht. Da das erhöhte Gewicht die Steigleistung mit Motor reduziert muss der Pilot abwägen wie viele Gewicht und damit Flächenbelastung für die aktuelle Wetterlage optimal ist.


Die Rahmenzeit im Streckenflug beträgt 7 Minuten.

Die Arbeitszeit von 4 Minuten beginnt mit dem Überflug der A-Line in Richtung B-Linie.

Innerhalb der Rahmenzeit sind beliebig viele Versuche des Piloten möglich. Das heißt der Pilot kann jederzeit landen, den Logger reseten und erneut zu einem neuen Versuch starten.


Der jeweils letzte Versuch wird gewertet.


Gewertet werden nur vollständig durchflogenen Strecken.


Eine Streckenflug-Gruppe besteht laut Reglement aus mindestens 3 Piloten. In der Praxis werden Gruppen von 4-5 Piloten geflogen.


Das Überfliegen der A- bzw. B-Linie wird visuell oder mit einem kombinierten audio-visuellem System signalisiert. 

Wird nur ein visuelles Signal (Lampe) verwendet dann ist es sinnvoll als Pilot 2 Helfer einzusetzen. Der eine Helfer gibt die verbleibende Arbeitszeit an und meldet den Überflug der A-/B-Linie. Der 2 Helfer unterstützt bei der richtigen taktischen Einschätzung und Beobachtung der anderen Piloten in der Luft.

(Quelle: Hans-Peter Gölz) 

Geschwindigkeitsflug

Der F3G Geschwindigkeitsflug ist wie bereits der Streckenflug auch eng an F3B angelehnt. Es geht dabei möglichst schnell eine 150 Meter Strecke 4-mal abzufliegen. Gemessen wird die Zeit vom Einflug an der A-Linie Richtung B-Linie bis zum Ausflug an der A-Linie.


Die Rahmenzeit für den Geschwindigkeitsflug beträgt 4 Minuten. Eine Arbeitszeit gibt es nicht. Der gewertete Flug beginnt mit dem ersten Einflug an der A-Linie. Ein Restart ist dann nicht mehr möglich.


Wie schon beim Streckenflug darf der Einflug und damit der Beginn des Geschwindigkeitsfluges erst 40 Sekunden nach dem Start des Elektro-Antriebs erfolgen. Damit soll ebenfalls verhindert werden, dass das Modell vor dem Einflug mit dem Antrieb beschleunigt wird. 


Falls der Einflug früher (<40 Sekunden) erfolgt gibt es 300 Strafpunkte. Beim Einflug mit laufendem Motor ist die Wertung Null.


Bei dieser Aufgabe fliegt jeder Pilot alleine. Bei unsicherer Wetterlage teilt man, je nach Teilnehmerzahl, das Teilnehmerfeld in 3-4 Gruppen um bei einer längeren Unterbrechung nicht von vorne anfangen zu müssen.

Die Punkte werden ausgehend von dem schnellsten Piloten (1000) prozentual vergeben


Das Überfliegen der A- bzw. B-Linie kann sinnvoll nur akustisch angezeigt werden. 


Um ein die Geschwindigkeit über die 4-Strecken möglichst gut zu halten wird in der Regel das Gewicht des Modells mittels Ballast erhöht. Da das erhöhte Gewicht die Steigleistung mit Motor reduziert muss der Pilot abwägen wie viele Gewicht für die aktuelle Wetterlage optimal ist.

Modelle

Hinsichtlich der einsetzbaren Modelle gibt das F3G Reglement folgende Parameter vor. Diese sind:



Die Berechnung der Flügelfläche bezieht sich auf die gesamte projizierte Fläche von Flügel und Leitwerk.


Der Radius der Rumpfspitze, bei F3G des Spinners, darf 7,5 mm nicht unterschritten werden. Das bezieht sich nicht auf den Durchmesser des Spinners sondern der Spinner Spitze.


Die wenigen Parameter öffnet ein breites Feld hinsichtlich der einsetzbaren Modelle.


In der aktuellen Praxis werden mit einem speziellen Elektro-Rumpf ausgestattete F3B Modelle eingesetzt. Da das F3G Regelwerk sehr eng an F3B angelehnt ist passt deren Auslegung auch auf F3G sehr gut.


Bei den Abmessungen der aktuellen Modelle ergibt sich grob ein Mindestgewicht bei einer Flächenbelastung von 35 gr/dm2 von rund 2.200 Gramm. Dadurch können die normalen und bewährten Material-Auslegungen und Flügel-Aufbauten problemlos in F3G eingesetzt werden. Ein spezieller Leichtbau ist nicht notwendig und sinnvoll da ansonsten das Modell mittels Ballast wieder auf Minimum-Flächenbelastung gebracht werden muss.


Nachfolgende Liste gibt einen Überblick über mögliche F3G Modelle, wie sie bereits im Wettbewerb eingesetzt wurden. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Device - Weberschock​

Shinto Pro - Aer-o-tec

Pike Precision 1/2 - Samba

Avatar - JiTom​

Crossfire - Aer-o-tec

Freestyler - TUD

Jedi Lift - Baudis​

Fosa - Baudis

Matrix - Modellsport Hugler


Übrigens gibt es auch für viele “ältere” aber nicht minder leistungsfähige F3B Modelle spezielle Rümpf oder “Nasen” für einen Elektroantrieb. Es lohnt sich Kontakt mit dem Hersteller aufzunehmen und nachzufragen.


Beim Einbau der Komponenten im Elektrorumpf hat sich folgende Anordnung bewährt und weitgehend durchgesetzt.


Die Servos und der Empfänger werden auf einem Servobrett hinter dem Verbinder, untergebracht. Die Befestigung erfolgt mittels kleiner Schrauben von unten oder seitlich über die Profilanformung am Rumpf.


Die Anlenkung der Leitwerke erfolgt über CFK-Rohre. Diese müssen nicht mehr extra abgestützt werden da die geringe Länge bis zum Leitwerk und geringe Rumpfquerschnitt ein Durchbiegen stark einschränkt.


Vor dem Verbinder sitzt der Akku der über eine Kabinenhaube gewechselt werden kann.


Regler, Logger und Stromsensor sind mit dem Motor verbunden, teilweise verlötet, und bilden eine kompakte Einheit welche in der Rumpfspitze verschraubt wird.


Allen Elektro Rümpfen gemein ist, das diese aus aerodynamischen Gründen sehr kompakt und eng gestaltet sind.

Es sollte daher bei der Auswahl des Antriebs bzw. Akkus darauf geachtet werden das dieser in den Rumpfquerschnitt passt und über die Kabinenhaube schnell zu wechseln ist. Diese Anforderung hat in 2021 zu einer Tendenz zu kleineren LiPo Akkus (800-1000 mAh) bei höhere Zellenzahl (5S) geführt. Diese lassen sich einfach im Rumpf besser unterbringen und zwischen den Flügen tauschen.


Aufgrund des eingeschränkten Platzangebotes und um Gewicht vor dem Schwerpunkt zu sparen sollte dem “Kabel-Management” Aufmerksamkeit gewidmet und alle Kabel soweit möglich gekürzt werden.


Beim Einsatz von “schweren” Antrieben kann es notwendig werden das im Heck Gewicht eingebaut werden muss um die gewünschte Schwerpunktlage zu erreichen.

(Quelle: Leomotion) 

Antrieb


Bezüglich dem Antrieb für F3G sind im Reglement 2 (+1) Rahmenbedingungen gesetzt, welche einerseits Chancengleichheit zwischen den Piloten garantiert und andererseits die Möglichkeit schafft unterschiedlichste Konfigurationen (Motor-Luftschraube-Akku) einzusetzen.


Im Einzelnen sind diese Rahmenbedingungen:



Die dritte Rahmenbedingung von 800 Watt mit einem Punktabzug von 2 Punkte je Watt Überschreitung. Diese Bedingung wird aber ab 2022 nicht mehr angewendet und soll mit der nächsten Aktualisierung des FAI Reglements gestrichen werden.


Diese zwei Rahmenbedingungen definieren grundsätzlich die Auslegung des Antriebs, bestehend aus Motor, Akku und Luftschraube.


Daneben enthält das Reglement noch weitere Details den Antrieb betreffend.


Die Spitze des Spinners muss aus Sicherheitsgründen einen Radius von mindestens 7,5 mm besitzen. 


Zuletzt erfordert das Reglement noch den Einsatz eine von der EDIC zertifizierten Loggers vor. Der Logger sitzt im Antriebsstrang und zwischen Regler und Empfänger. Er kontrolliert:



Der Logger muss 4mm Steckern/Buchsen haben, damit dieser vom Veranstalter kontrolliert werden kann. Es reicht ein Adapter von dem eingesetzten Steckersystem auf 4 mm um dem Reglement Rechnung zu tragen.


Dazu muss der Logger im Modell zugänglich sein und über eine Anzeige verfügen auf der die oben genannten Parameter nach dem Flug abgelesen werden können. Das Display muss nicht permanent am Logger angebracht sein, aber einfach über ein Kabel an den Logger angesteckt werden können.


Die Zertifizierung der Logger durch die EDIC (FAI) ist, zumindest für einen Hersteller und Typ (Aerobtec Altis V4+) aktuelle in Arbeit und sollte bis zum ersten Wettbewerb 2022 abgeschlossen sein.



In der Praxis haben sich eine Reihe von Antriebs-Konfigurationen herausgebildet welche das Reglement erfüllen und über einen hohen Gesamtwirkungsgrad und vergleichbare Start Höhen ergeben.

Als grobe Referenz für einen guten Antrieb gilt allgemein eine Höhe von ungefähr 370 Metern bei 3 kg Modellgewicht.


Die verschiedenen Auslegungen sind auf eine Durchschnittsleistung von ca. 700-750W optimiert. Dieser Wert ergibt sich bei Ausschöpfung der 350 Wmin und 30 Sekunden Motorlaufzeit. Er schwankt etwas je nach Ballastierung und Wetter.

Beim Start werden kurzzeitig Spitzenleistungen von 900-950 Watt erreicht, welche dann im Laufe des Steigfluges stark sinken. Der Regler muss daher in der Lage sein diese Spitzenlast zu bewältigen.


Hinsichtlich dem eingesetzten Regler gibt es vom Reglement keine spezifischen Anforderungen. In der Vergangenheit wurden sehr häufig die Regler von YGE und bei 4S/5S der YGE 65LVT eingesetzt. Er funktioniert problemlos und verfügt, was nicht unerheblich ist, über ein starkes und zuverlässiges BEC über die das Modell - Empfänger, Servos - versorgt wird.


Hinsichtlich der Verwendung des BEC durch den Regler ist zu berücksichtigen, das die Leistung welche zur Versorgung des Empfängers und der Servos benötigt wird, systembedingt in der gemessenen Antriebsenergie enthalten ist. Das heißt dass sich die Energie von 350 Wmin in den Anteil der dem Motor/Luftschraube zur Verfügung steht und dem Anteil der durch die BEC an den Empfänger geht aufteilen.

Alternativ müsste der Empfänger/Servos über einen getrennten Akku versorgt werden.


Die Tendenz geht aktuell Richtung höhere Spannung - mehr Zellen, 5+S - mit folgenden Ursachen

Bei höhere Spannung können kleiner Akkus eingesetzt werden welche sich leichter in die schmalen F3G Rümpfe unterbringen lassen.

Durch die niedrigen Ströme lassen sich “kleinere” und günstigere Regler einsetzen welche leichter sind und weniger Platz benötigen.


Hinsichtlich Akku-Marke werden verschiedenste Marken/Typen eingesetzt. Eine guter Anhaltspunkt ist zu schauen welche Typen sich bei F5B bewährt haben.


Die Kapazität der Akkus sollte so ausgelegt werden, dass mindestens 2 Steigflüge - Start und Restart - mit entsprechender Reserve möglich ist. Ein Wechsel des Akkus bei einem Restart dürfte zeitlich schwierig realisierbar sein.


Die Akkus (LiPo) sollten vor dem Start aufgewärmt werden um direkt beim Einschalten die maximale Leistung abrufen zu können. Als Nebeneffekt danken sie es einem auch mit einer höheren Lebenserwartung.


Weitere Details mit genauer Dokumentation der eingesetzten und bewährten Komponenten sind in folgenden Beiträge im RC-Network diskutiert worden.


F3G Antrieb(e)


F3G Premiere in Colmar


Diese dort beschriebenen Konfigurationen und Komponenten bilden eine sehr gute Basis für Piloten welche einen wettbewerbsfähigen Antrieb direkt “von der Stange” haben wollen.

(Quelle: Aerobtec

Logger & Limiter

Der Logger/Limiter spielt eine wichtige Rolle in F3G. Für Piloten, welche nicht bereits Erfahrung mit einem Logger/Limiter in einer anderen Klasse wie F5J oder F5B gemacht haben, ist die Funktion erst einmal ungewohnt.


Deshalb möchte ich, bevor ich auf die F3G Regeln bzgl. dem Logger/Limiter eingehe, die generelle Funktionsweise beschreiben.


Funktion


Der Begriff Logger/Limiter bezeichnet zunächst einmal die unterschiedliche Funktionsweise des “Gerätes”. Wobei beide Funktionen in ein und demselben “Gerät” enthalten und konfiguriert werden können.


Als Logger verhält sich das “Gerät” passiv. D.h. es zeichnet nur spezifische Daten auf greift aber nicht in die Kontrolle des Reglers und damit Motors ein. Ein Beispiel ist die Messung der F5J Höhe beim Zeitflug. Der Logger protokolliert dabei nur die währen des Steigfluges und 10 Sekunden nach Abschalten des Motors maximal erreichte Höhe, da diese in die Wertung des Zeitfluges eingeht.


Als Limiter ist das “Gerät” aktiv. D.h. es greift in die Steuerung des Reglers und Motors aktiv beim Erreichen eines konfigurierten Limits ein. Beispiel hierfür wäre die maximal 30 Sekunden Motorlaufzeit. Wenn diese konfiguriert sind, schaltet der Limiter 30 Sekunden nachdem der Sender/Empfänger den Motor eingeschaltet hat, diesen aus. Der Sender kann immer noch auf “Motor-An” stehen, aber das Signal wird vom Limiter nicht mehr an den Regler weitergegeben sondern übermittelt an den Regler “Motor-Aus”.


Dadurch muss sich der Pilot/Helfer nicht um die maximale Motorlaufzeit bzw. Energie (350Wmin) kümmern. Der Limiter - wenn er so konfiguriert ist - schaltet automatisch den Antrieb beim Erreichen dieser Grenzwerte aus.


Der Limiter kontrolliert auch, das der Motor nur einmal eingeschaltet werden kann und verhindert aktiv ein erneutes - gewolltes oder ungewolltes - Einschalten des Motors. Das kann am Anfang etwas ungewohnt sein, wenn man im Training evtl. noch einmal mit dem Motor steigen will, dieser aber nicht mehr angeht.

Dies erfordert, das für einen Restart der Logger Zurückgesetzt werden muss. D.h. das nach der Landung der Logger kurz vom Akku getrennt oder soweit vorhanden über einen Reset-Taster zurückgesetzt wird.

Theoretisch und praktisch kann es vorkommen, dass der Sender noch auf “Motor-An” steht der Logger diesen aber abgeschaltet (30 Sekunden, 350Wmin) hat und der Pilot zum Restart landet. Um zu verhindern das beim Zurücksetzen des Loggers der Motor ungewollt direkt anläuft erlauben die Logger ein Zurücksetzen nur wenn auch am Sender der Motor auf “Aus” steht.

Ich persönlich habe mir angewöhnt ganz bewusst den Motor am Sender auf “Aus” zu schalten auch wenn dieser vom Logger abgeschaltet wurde.


Im folgenden verwende ich nur noch den Begriff Logger und beschreibe damit das Gerät an sich und nicht dessen Funktion.


Anforderungen F3G FAI Reglement


Bezüglich dem Logger sind im FAI F3G Reglement sehr viele und detaillierte Anforderungen definiert. Die wesentlich sind dabei:




Daneben sind noch 2 Anforderungen welche ich direkt kommentieren möchte.


Der Logger (Stromsensor des Loggers) muss auf der Plus-Seite zur Batterie einen 4mm Stecker besitzen. An dem Plus Anschluss zum Regler muss eine 4mm Buchse verwendet werden.

Da jeder Pilot sein eigenes Stecker-System verwendet reicht es entsprechende Adapter auf das geforderte Stecker-Buchsen System zu haben, damit im Bedarfsfall eine Überprüfung des Loggers durch den Veranstalter möglich ist.


Der Logger muss von der EDIC der FAI geprüft und freigegeben sein.

Die aktuelle eingesetzen Logger der Firmen Aerobtec (Altis V4+) und SM-Modellbau (Unilog2) besitzen eine Zulassung der EDIC für F5J. Für F3G ist die Zulassung für den Aerobtec Altis V4+ in Arbeit.

Der Veranstalter kann über eine sogenannte “local rule” Logger für den Wettbewerb zulassen obwohl diese noch nicht vollständig durch die EDIC überprüft sind.



Konfiguration des Loggers


Die Konfiguration des Loggers erfolgt in der Regel über eine graphische Oberfläche einmalig am PC. Der Aerobtec Altis V4+ und SM-Unilog2 können auch über ein externes “Eingabe-Terminal” konfiguriert werden, wobei dies über den PC meist deutlich einfacher und benutzerfreundlicher ist.


Einige Hersteller haben bereits eine vordefinierte Konfiguration für F3G als einfache Menüoption, womit alle für F3G relevanten Parameter so eingestellt werden dass diese für F3G und den Wettbewerbseinsatz passen.


Einmal eingestellt und konfiguriert benötigt der Logger keine weitere, besondere Beachtung oder Pflege.



Einbau des Loggers


Damit der Logger die vom F3G Reglement geforderte Funktion und Kontrolle ausführen kann ist ein bestimmter Einbau und Integration in den Antriebsstrang erforderlich.


Der eigentliche Logger sitzt zwischen Empfänger und Regler. Das Empfänger Ausgangssignal geht in den Logger. Der Regler ist mit dem Ausgangssignal des Loggers verbunden. Dadurch kann der Logger den Regler unabhängig vom Empfänger steuern und z.B. beim Erreichen des maximalen Motorlaufzeit von 30 Sekunden unabhängig vom Empfängersignal abschalten.


Zur Messung von Spannung, Strom und damit verbunden Leistung und Energie wird ein sogenannter Stromsensor als Ergänzung zum Logger benötigt. Dieser ist herstellerspezifisch.

Der Sensor sitzt in der Plusleitung zwischen Akku und Regler. Über ein meist dünnes zusätzliches Kabel am Sensor wird über die Minus-Leitung zwischen Akku und Regler die aktuelle Spannung gemessen.

Zur Übermittlung der Messwerte vom Stromsensor wird dieser über ein herstellerspezifisches Kabel mit dem Logger verbunden.


Abschließend lässt sich sagen, das der Umgang mit dem Logger anfänglich etwas ungewohnt aber nicht kompliziert ist. Einmal konfiguriert verrichtet er seinen Dienst.